Festung
Etzel Ost (A7106)
Infanteriewerk / Kommandoposten
Sperre St.
Meinrad-Etzel
Eingang
(1994)
Das
Réduit
Im zweiten
Weltkrieg war eine rund um die Schweizergrenze umfassende Verteidigung
aussichtslos.
Deshalb wurde der hauptsächliche Verteidigungsraum auf das Alpengebiet als
Réduit reduziert.
So baute die Schweizer Armee während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1941 und
1945 ein ganzes System von Verteidigungs- und Festungsanlagen.
Die ausgedehnte
Sperrstelle besteht zur Hauptsache aus Stellungen am Etzel. Dort befinden sich
zwei Bunker (Etzelpass Ost A7104/ Etzelpass West A7105),
ein ehemaliges
Felswerk (Festung Etzel Ost A7106), vier Unterstände (A7100/A7101/A7102/A7103)
und zwei Geländepanzerhindernisse.
Sie hatte die
Aufgabe, den Zugang über den alten Pilgerweg nach Einsiedeln abzuriegeln.
In den Gipfel
des Etzels (1098 m ü.M.) wurde eine mehrteilige Beobachtungsanlage eingebaut
(Etzel Kulm A7107), mit der das Artilleriefeuer in der Linthebene geleitet
werden konnte.
Am Westabhang
des Etzels erstreckt sich zwischen Ragenau und Büel eine weitere Sperre mit
Tankmauer, Betonhöckern und ehemals 10 Bunkern; sie sollten eine Umgehung des
Etzels im Westen verhindern.
Die Sperre am
Etzel wurde 1940 in das Reduit übernommen. Aber erst ab März 1941 setzten fast
gleichzeitig die Bauarbeiten an den Bunkern, Unterständen und
Geländepanzerhindernissen ein.
Im Sommer 1942
wurden die Flankieranlagen beim Geländepanzerhindernis Enzenau im Raum Etzel
West errichtet.
Bau der Anlage Etzel Ost
Die
Anlage ETZEL- OST wurde als kombinierte Kampf- und Kommandoposten- Anlage in
den Jahren 1942/ 43 erstellt.
Nachdem
eine Kommandoposten- Kaverne für das Infanterie Regiment 33 erforderlich wurde,
welches im Raum Etzel seinen Einsatzraum hatte,
wurde
eine Maschinengewehr- Batterie mit 4
Maschinengewehr- Kasematten- Ständen eingeplant.
Die Anlage wurde für 120 Soldaten ausgelegt.
1942 - 1943
Erstellung der Anlage
1944 - 1945
Nutzung als Kommandoposten Infanterie Regiment 33 der 7. Division und Maschinengewehr
- Werk
1945 - 1947
Einsatz zugunsten 4. Armeekorps
1948 - 1977
Nutzung als Kommandoposten Füsilier
Bataillon 179 und Maschinengewehr- Werk der Reduit Brigade 24
1978 - 1993
Nutzung als Kampfanlage und Unterstand Kaverne durch Infanterie Regiment 33 der Reduit Brigade 24
Im Konzept der
Armeereform 95 war für die Befestigungsanlagen, die ihre Wurzeln im Zweiten
Weltkrieg hatten, kein Bedarf mehr.
1993 Die Anlage wurde desarmiert, d.h.
Waffen, Munition und Ausrüstung wurden entfernt.
1994 Ausserdienststellung und Kauf der
Anlage durch eine Privatperson, Nutzung als Lager.
Siehe Bericht im Beobachter vom 29. Mai
1992
2004 Die Sperrstelle St. Meinrad, zu der auch die Festung
Etzel Ost (A7106) gehört,
ist vom VBS (Eidg.
Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport)
als militärisches
Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft worden.
Siehe Militärische
Denkmäler in den Kantonen Uri, Schwyz und Zug (Seiten 14/15 +
20/21)
2013
Weiterverkauf der Anlage.
Die Anlage wird als Lager genutzt und
gleichzeitig Zug um Zug renoviert und so für die Nachwelt erhalten.
2019 Verwaltung der Festung durch die
Firma Bexi AG.
Öffnung
der Festung Etzel Ost für Besucher.
2020
Kauf der Festung Etzel Ost durch die Firma Bexi AG.
Auftrag und Mittel
Die
Maschinengewehr- Batterie hatte den Auftrag, den Vorstoss von generischer
Infanterie am Nordhang zum Etzelpass zu verhindern.
Die
Anlage umfasste 4 Maschinengewehr- Kasemattenstände, eine Kommandoposten-
Kaverne sowie eine Unterkunftskaverne für den Regiment
– Stab,
das
Hilfspersonal und die Besatzungen der Maschinengewehr-Stände.
Kommandoposten-
Kaverne Infanterie Regiment 33
Die
Kommandoposten- Kaverne umfasst folgende Infrastruktur:
-
Kommandoposten- Räume für Infanterie Regiment 33 und Füsilier Bataillon im Raum
Etzel
-
Unterkunftsräume Stab Infanterie Regiment 33
Unterkunftskaverne
Die
Unterkunftskaverne umfasst folgende Infrastruktur:
-
Schlafräume für Mannschaft/ Unteroffiziere und Offiziere Maschinengewehr-
Batterie und Hilfspersonal Stab Infanterie Regiment 33
-
Telefonzentrale
-
Ess- und Aufenthaltsraum
-
Küche
-
Vorratsraum
-
Waschraum
-
Toiletten
-
Wasserreservoir
-
Lüftungs- und Filterraum
Maschinengewehr-
Kasematten- Batterie
Die
Maschinengewehr- Kasematten- Batterie umfasste vier Maschinengewehr- Stände mit
Beobachter mit Schussrichtung Ost bis Südost.
Sie
sind in der Ostwand des Etzels eingebaut und hatten den Auftrag, den Etzelpass
und die Hangflanken Ost des Etzelpasses zu schützen.
Grundriss
Gesamtanlage
Stollenlänge: 250 Meter
Herzlich
willkommen im der Festung
Etzel Ost.
Öffnungszeiten:
Winterpause
November 2020 bis April 2021
Wir haben keine
festen Öffnungszeiten, öffnen aber speziell für Sie:
Bitte
vereinbaren Sie Ihren Besuch über das Kontaktformular.
Eine Führung dauert
etwa eine Stunde und wird ab einer Person durchgeführt.
Maximal 5
Personen pro Führung.
Infolge der
Coronavirus-Situation sind einige Räume vorübergehend für Besucher nicht
zugänglich.
Wir bitten um
Verständnis.
Preise:
Erwachsene: CHF
10.- / Jugendliche (6-16 Jahre): CHF 6.-
Kinder (unter
6) in Begleitung Erwachsener: Gratis
So finden
Sie uns:
Parkplatz
unterhalb des Restaurants St. Meinrad, Etzel 12, 8847 Egg SZ
Aufstieg zur
Festung (Richtung Etzel Kulm) ca. 10 Minuten (Wanderweg)
Koordinaten Eingang (CH1903): 700944 / 225928
Festung Etzel
Ost
Etzel 19,
8847 Egg SZ
Lage
der Anlage
Eingang
heute
Blick
auf Bergrestaurant Etzel Kulm und Maschinengewehrstände
Maschinengewehrstände
Da die Festung
bei der Ausserdienststellung teilweise ausgeräumt wurde, suchen wir für den
Wiederaufbau historisches Festungsmaterial.
Haben Sie
überzähliges oder nicht benötigtes Festungsmaterial oder kennen Sie jemand, der
das hat, melden Sie sich bitte per E-Mail: info@bexi.ch
Webcam:
Blick von der Anlage Richtung Ost